Manuela Schwesig – Die Ministerpräsidentin mit Herz und Hansehumor

Inmitten der beschaulichen Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns erhebt sich eine politische Gestalt, die das ruhige norddeutsche Gemüt mit einer ordentlichen Portion Entschlossenheit und Pragmatismus kombiniert: Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin, Sozialdemokratin und, wie man munkelt, heimliche Herrscherin über die Fischbrötchen-Diplomatie an der Ostseeküste.

Geboren am 23. Mai 1974 in Frankfurt (Oder), trat Schwesig schon früh in die Fußstapfen jener, die den Dienst am Gemeinwohl höher schätzen als ein Leben in beschaulicher Unauffälligkeit. Schon als Kind soll sie ihre Spielsachen mit nahezu sozialistischer Gleichheit verteilt haben – nur um später zu merken, dass Verhandeln mindestens genauso wichtig ist wie Teilen.

Nach ihrer Ausbildung zur Finanzbeamtin und einem kurzen Intermezzo in den Amtsstuben Brandenburgs beschloss sie, die verstaubten Schreibtische gegen die turbulente Bühne der Politik einzutauschen. Und siehe da: Die SPD, stets auf der Suche nach frischem Wind in verkrusteten Strukturen, erkannte ihr Talent.

Aufstieg zur Ministerpräsidentin

2008 wurde Schwesig Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern – eine Position, die sie nutzte, um ihrer Mission Nachdruck zu verleihen: mehr Kita-Plätze, mehr Familienfreundlichkeit und weniger Langeweile im politischen Norden. Als sie 2013 zur Bundesfamilienministerin berufen wurde, bewies sie schnell, dass Familienpolitik kein lauwarmer Kompromiss zwischen Steuerrecht und Elterngeld sein muss, sondern ein Feld, auf dem man durchaus polarisieren kann.

2017, zurück in Mecklenburg-Vorpommern, katapultierte sie sich direkt ins höchste Landesamt: die Ministerpräsidentin. Kritiker sagten, sie sei die „nette Frau von nebenan“, aber genau das ist ihr Geheimnis. Mit norddeutscher Gelassenheit und einem Lächeln, das auch die zähesten Oppositionspolitiker entwaffnet, regiert sie seitdem das Bundesland, das manche liebevoll als „Deutschlands schönste Abstellkammer“ bezeichnen.

Politische Glanzlichter – und die Schattenseiten

Manuela Schwesig ist bekannt dafür, dass sie kontroverse Themen nicht scheut. Als unermüdliche Verteidigerin der deutsch-russischen Pipeline Nord Stream 2 geriet sie ins Fadenkreuz von Umweltaktivisten, Geopolitikern und Kabarettisten gleichermaßen. Die von ihr gegründete „Klimastiftung MV“ war ein politischer Coup, der irgendwo zwischen mutig und tollkühn angesiedelt werden kann – je nach Perspektive.

Doch Schwesig wäre nicht Schwesig, wenn sie nicht mit der stoischen Ruhe einer Nordseemöwe auf den Gegenwind reagieren würde. Während die einen ihr politische Naivität vorwerfen, feiern die anderen ihre Hartnäckigkeit, mit der sie die Interessen Mecklenburg-Vorpommerns verteidigt – auch wenn das bedeutet, im ZDF-Sommerinterview eher wie eine Pipeline-Lobbyistin als wie eine Umweltpolitikerin zu wirken.

Privatperson und „Mensch Schwesig“

Abseits der politischen Bühne zeigt sich Schwesig als Familienmensch durch und durch. Ihre persönliche Erfahrung mit einer Krebserkrankung, die sie 2019 öffentlich machte und erfolgreich bekämpfte, verlieh ihr zusätzlich Respekt und Anerkennung – auch von jenen, die ihre politische Linie nicht teilen. Sie trat der Krankheit mit demselben Kampfgeist entgegen, mit dem sie in Landtagssitzungen rhetorische Duelle bestreitet.

Wenn sie nicht gerade Gesetze schmiedet oder Pressekonferenzen gibt, widmet sie sich den ruhigeren Seiten des Lebens. Schwesig liebt das Meer, guten Fisch und die endlosen Weiten ihres Heimatlandes. Manche behaupten sogar, sie sei die wahre Seele der Mecklenburgischen Seenplatte.

Manuela Schwesig ist eine Frau, die es schafft, Mecklenburg-Vorpommern auf die politische Landkarte zu setzen – manchmal mit mehr Dramatik, als den Norddeutschen lieb ist. Sie vereint Pragmatismus mit Empathie, Bodenständigkeit mit Ehrgeiz und Gelassenheit mit einem Hauch Sturheit.

Ob sie nun als die eiserne Lady der Ostsee oder die Pipeline-Patronin in die Geschichtsbücher eingehen wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Manuela Schwesig ist ein politisches Original, das Mecklenburg-Vorpommern mit Herz und Humor regiert – und dabei auch gerne mal einen Shitstorm wie einen rauen Ostseewind über sich hinwegfegen lässt.

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