Das neue Jahr hat begonnen, und während Millionen Menschen mit großem Elan ihre Listen voller Vorsätze abarbeiten, geht ein Mann einen vollkommen anderen Weg. Klaus Gemütlich (34) aus Bummelhausen hat beschlossen, seine Neujahrsvorsätze gleich um zwei Jahre nach hinten zu verschieben. „Das Leben ist schon stressig genug“, erklärt er. „Warum soll ich mich noch selbst unter Druck setzen?“

Die Philosophie des Aufschiebens

Klaus, von Beruf selbständiger Optimierungsverweigerer, glaubt an die Kraft der Entschleunigung. Während andere ab dem 1. Januar Fitnessstudios stürmen oder versuchen, ihre Ernährung umzustellen, genießt er die Ruhe. „Die ersten Wochen im Januar sind die schlimmsten. Alle rennen herum, tun so, als wären sie neue Menschen, und dann sind sie Mitte Februar genauso wie vorher. Ich spare mir den Umweg.“

Sein Ansatz sei kein Zeichen von Faulheit, sondern eine bewusste Entscheidung, sagt er. „2025 wird mein Jahr der Vorbereitung auf die Vorsätze. Ich nenne es die ‚mentale Aufwärmphase‘.“

Die Liste für 2026

Klaus hat jedoch durchaus konkrete Pläne für 2026. Seine Liste, die er stolz präsentiert, umfasst ambitionierte Ziele:

  1. Weniger Kaffee trinken – „Aber erst, wenn ich einen adäquaten Ersatz gefunden habe. Vielleicht Tee. Oder heißen Kakao mit Sahne.“
  2. Mehr Sport treiben – „Ich denke da an Spaziergänge. Aber nur, wenn das Wetter mitspielt.“
  3. Endlich Spanisch lernen – „Ich habe schon die App runtergeladen. Sie liegt auf Seite drei meines Smartphones.“
  4. Früher aufstehen – „Wahrscheinlich klappt das besser, wenn ich abends früher ins Bett gehe. Aber das ist eine Sache für 2027.“

Begeisterung und Kritik

Seine Haltung polarisiert. Freunde und Familie sind geteilter Meinung. „Das ist so typisch Klaus“, sagt seine Schwester Nadine, die ihre eigenen Vorsätze dieses Jahr bereits in einer PowerPoint-Präsentation organisiert hat. „Er ist ein Meister darin, nichts zu tun und es wie einen tiefgründigen Lebensplan aussehen zu lassen.“

Andere sehen in Klaus einen Visionär. „Er hat recht. Der Druck, sich sofort zu verbessern, ist ungesund“, meint Peter Entspannt, ein befreundeter Yogalehrer. „Vielleicht sollten wir alle ein bisschen mehr wie Klaus sein.“

Wissenschaftliche Unterstützung?

Interessanterweise könnte Klaus’ Strategie sogar wissenschaftlich fundiert sein. Psychologen sprechen von der „Prokrastinations-Resilienz-Theorie“. Diese besagt, dass das bewusste Verschieben von Aufgaben dazu beiträgt, mentale Ressourcen zu schonen. Dr. Trödel Langsam von der Universität Schlendrian erklärt: „Wer Vorsätze erst gar nicht angeht, vermeidet das Scheitern. Und wer nicht scheitert, bleibt psychologisch stabil.“

Ein Trend für die Zukunft?

Auf TikTok und Instagram finden Klaus’ Worte bereits Anklang. Unter dem Hashtag #ProcrastinationGoals posten Menschen ihre eigenen Pläne für „später“. Von „Abnehmen ab 2030“ bis hin zu „Rechnung bezahlen nächstes Jahrzehnt“ ist alles dabei.

Einige Marken haben diesen Trend bereits erkannt. Eine große Fitnesskette bietet jetzt „Flexi-Abos“ an, die erst 2026 starten. „Warum heute bezahlen, wenn du erst in zwei Jahren anfangen willst?“ lautet der Slogan.

P.S.

Klaus Gemütlich könnte der unfreiwillige Prophet einer neuen Bewegung sein. Während der Rest der Welt sich im Januar abmüht, genießt er seinen Kaffee und lässt die Dinge auf sich zukommen. „Das Leben ist zu kurz, um es zu hetzen“, sagt er. „Und wenn ich ehrlich bin, gibt es immer ein nächstes Jahr für Neujahrsvorsätze.“

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