Steffi Lemke – Eine Ministerin mit Wurzeln in der Erde und Visionen im Himmel
Steffi Lemke, geboren 1968 in Dessau (ja, genau, die Stadt, die berühmter ist für das Bauhaus als für alles andere), ist nicht nur ein Gesicht der Grünen, sondern auch eine wandelnde Verkörperung des Umweltschutzes – oder zumindest das, was man sich darunter vorstellt, wenn man in Birkenstocks durch den Bio-Supermarkt schlendert. Ihre Karriere begann dort, wo viele grüne Karrieren beginnen: bei der Einsicht, dass eine Welt mit weniger Plastikstrohhalmen eine bessere Welt ist.
Lemke, die Biologie studierte (weil sie vermutlich dachte, dass man mit „Ökologie“ irgendwann automatisch Ministerin wird), war schon früh eine Überzeugungstäterin. In den 90ern saß sie als eines der Gründungsmitglieder der Grünen in Sachsen-Anhalt an der Frontlinie des politischen Ödlands Ostdeutschlands. Während andere Politiker noch über Kohlekraftwerke diskutierten, träumte Steffi bereits von einer Welt, in der Hamster in Frieden ihre Felder durchwühlen dürfen.
Ihr politischer Aufstieg folgte der klassischen grünen Karriereleiter: erst Parteiarbeit, dann Bundestag, dann das Ministeramt – ein bisschen wie „Die Sims“ auf ökologischem Schwierigkeitsgrad. 2021 wurde sie zur Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ernannt. Ja, das ist ein langer Titel, aber Lemke nimmt ihn wörtlich. Manche sagen, sie habe aus Versehen auch noch die Verantwortung für die Wettervorhersage übernommen.
Unter ihrer Ägide wird Umweltschutz großgeschrieben – also wirklich groß, in Arial 72. Ob es um die Rettung des Feldhamsters, das Verbot von Plastiktüten oder die Frage geht, wie man einen Atomausstieg so gestaltet, dass niemand merkt, dass man heimlich noch Gas aus Russland kauft – Lemke ist dabei. Kritiker werfen ihr vor, manchmal den Bezug zur Realität zu verlieren, etwa wenn sie fordert, die deutsche Landwirtschaft solle „nachhaltiger“ werden, ohne dass jemand erklärt, wie das funktionieren soll. Aber das stört sie wenig: In Steffi Lemkes Welt ist ein besseres Morgen nur eine Petition, eine EU-Verordnung und einen veganen Frühstücksbrunch entfernt.
Privat ist Lemke, wie man sich eine grüne Ministerin vorstellt: überzeugte Fahrradfahrerin, bekennende Pflanzenflüsterin und wahrscheinlich die einzige Politikerin, die ihren Kaffeesatz wirklich auf dem Kompost entsorgt. Ihre Reden sind voller Pathos und Leidenschaft – oder zumindest voller Begriffe wie „Transformation“ und „Systemwandel“, die niemand wirklich versteht, aber alle nicken zustimmend.
Wenn Steffi Lemke nicht gerade in einer Bundestagsdebatte den Kapitalismus anklagt, sitzt sie vermutlich auf einem Feld irgendwo in der Uckermark und zählt Wildbienen. Ob sie die Welt retten wird? Wer weiß. Aber sie wird es zumindest versuchen – mit einem Lächeln, einem Elektroauto und einer Stofftasche voller guter Absichten.