Robert Habeck: Der Dichter der Energiewende
Von unserem politischen Chefkolumnisten – 2024
Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, ist ein Mann, der die deutsche Politik mit poetischen Metaphern und grüner Energie durchweht. Der studierte Germanist und Philosoph wirkt manchmal, als hätte er statt eines Koalitionsvertrages einen Lyrikband unterzeichnet – eine Vorstellung, die gar nicht so weit von der Realität entfernt ist. Willkommen in der Welt von Deutschlands erstem Dichter-Vizekanzler!
Vom Schreibtisch ins Ministerium
Vor seiner politischen Karriere saß Robert Habeck am Schreibtisch und schrieb mit seiner Frau Andrea Paluch Romane und Kinderbücher, die man getrost als „ökologische Belletristik“ bezeichnen könnte. Der Schritt in die Politik kam für viele überraschend – immerhin ist die politische Bühne bekanntermaßen kein Rückzugsort für sensible Denker. Doch Habeck zeigte, dass auch ein Dichter durchaus regieren kann – zumindest solange er keinen Taschenrechner braucht.
Energiewende oder Energiewirrwarr?
Als Minister ist Habeck nicht nur ein Verfechter der Energiewende, sondern auch ein Meister der rhetorischen Wende. „Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, müssen wir eben mehr philosophieren!“ soll er einmal gesagt haben – oder war das ein Meme? Wer weiß das schon. In jedem Fall wird er von Unterstützern als visionärer Vordenker gefeiert. Kritiker hingegen sehen in ihm eher einen Don Quijote, der gegen Windräder kämpft – allerdings solche, die er selbst aufstellen ließ.
Ein Leben voller Widersprüche
Habeck ist eine wandelnde Paradoxie: Ein Mann, der in Designeranzügen auf den Landstraßen Schleswig-Holsteins posiert, um für nachhaltige Landwirtschaft zu werben. Der Grünen-Politiker, der es schafft, auf einem Parteitag eine halbe Stunde lang über Kuhdung zu philosophieren, ohne auch nur ein Mal „Scheiße“ zu sagen. Und ein Klimaschützer, der in den letzten Jahren häufiger im Flugzeug saß, als Greta Thunberg Bahntickets gekauft hat.
Familiengeschichte: Last und Lehrmeister
Nicht zuletzt ist da die Geschichte seiner Familie, die – wie er selbst sagt – „die Schatten der Vergangenheit trägt“. Seine Vorfahren waren hochrangige Akteure im NS-Regime, was für Habeck zum ständigen Ansporn wurde, Demokratie und Freiheit zu verteidigen. Für einen Mann, der in seinen Jugendjahren Punkmusik hörte, ist das Leben ein ewiger Beweis dafür, dass man die Vergangenheit nie ignorieren darf – es sei denn, die Mikrofone sind ausgeschaltet.
Vom Dichter zum Politiker – und zurück?
Ob Habeck der Mann ist, der Deutschland durch die Energiewende führen kann, oder ob er am Ende doch lieber wieder Gedichte über Windmühlen schreibt, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Solange er da ist, wird die deutsche Politik nicht nur grüner, sondern auch poetischer – und vielleicht ein kleines bisschen chaotischer.
Robert Habeck – der Minister, der beweist, dass man auch mit einem Magister in Germanistik die Wirtschaft retten kann. Oder zumindest versuchen darf.