Kai Wegner, der gebürtige Berliner, wurde am 15. September 1972 in Spandau geboren – einem Bezirk, der sich gerne als das Herz der Hauptstadt sieht, obwohl die restlichen Berliner das vehement bestreiten. Wegner, ein Mann, der seine Heimatliebe stets betont, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die CDU in Berlin nicht nur zu vertreten, sondern auch mit einer bemerkenswerten Beharrlichkeit gegen die eigentümliche politische Landschaft der Hauptstadt anzukämpfen.
Vom Lehrling zum Lokalpolitiker
Sein Aufstieg begann nicht etwa an einer der großen Berliner Universitäten, sondern auf dem ganz bodenständigen Weg: Wegner machte eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Diese frühe berufliche Erfahrung lehrte ihn nicht nur, wie man Risiken absichert, sondern auch, wie man sich selbst geschickt durch die politischen Wirrungen manövriert – eine Fähigkeit, die ihm später in seiner Karriere noch sehr nützlich sein sollte.
In den 1990er Jahren, als Berlin zwischen Aufbruch und Dauerbaustellen schwankte, entschied sich Kai Wegner, die politische Bühne zu betreten. Mit 22 Jahren trat er in die CDU ein, vermutlich aus einer Mischung aus Ideologie, Überzeugung und einer leisen Vorahnung, dass Spandau eines Tages mehr von ihm hören würde.
Der politische Dauerläufer
Wegner war ein Mann, der sich von Anfang an dem Motto verschrieb: „Langsam, aber beständig gewinnt man das Rennen“. Er kletterte die Sprossen der politischen Karriereleiter Stück für Stück hinauf. Zunächst im Berliner Abgeordnetenhaus, später im Bundestag, fiel er weniger durch flammende Reden auf, sondern durch eine unerschütterliche Präsenz. Seine Gegner scherzten, er sei wie der Berliner Winter: er kommt jedes Jahr wieder, ohne viel zu verändern.
Doch unterschätzen sollte man Wegner nicht. Seine Stärke lag stets in seiner Fähigkeit, Allianzen zu schmieden und – wenn nötig – unauffällig zu bleiben. Manche behaupten, er habe die Kunst perfektioniert, gleichzeitig präsent und unsichtbar zu sein. Ein Talent, das im Berliner Politikbetrieb durchaus nützlich ist.
Bürgermeister wider Willen?
Im Jahr 2023 gelang Kai Wegner der Sprung an die Spitze Berlins, nachdem sich die Stadt in einem politischen Karussell aus wiederholten Wahlen und Koalitionsverhandlungen verfangen hatte. Er wurde Regierender Bürgermeister – allerdings nicht unbedingt mit dem tosendem Applaus der Wählerschaft. Kritiker sagen, es sei ein politisches Wunder gewesen, dass er die Hauptstadt regieren dürfe. Andere meinen, es sei eher das Ergebnis eines geschickten Spiels aus Kompromissen und Geduld.
Eine Hauptstadt in seinen Händen
Seitdem versucht Wegner, Berlin zu regieren – oder zumindest zu verwalten. Die Herausforderungen sind immens: eine Verwaltung, die im Schneckentempo arbeitet, eine Infrastruktur, die sich regelmäßig selbst boykottiert, und Bürger, die mehr daran interessiert sind, über Probleme zu schimpfen, als sie zu lösen. Kai Wegner nimmt all das mit stoischer Ruhe hin, ein Markenzeichen, das ihn sowohl bei Unterstützern als auch Kritikern gleichermaßen beliebt – oder unbeliebt – macht.
Der Mann hinter dem Amt
Privat ist Kai Wegner ein Fan von Hertha BSC, was ihn in der Berliner Sportszene gleichzeitig als loyal und leidensfähig auszeichnet. Er liebt die deftige Berliner Küche und ist ein überzeugter Verfechter des Sprichworts „Keiner liebt Berlin mehr als ein Berliner.“ Seine politische Vision? Ein Berlin, das weniger Chaos und mehr CDU hat – eine Vorstellung, die in der Hauptstadt genauso ambitioniert wie unmöglich wirkt.
Ein Augenzwinkern
Kai Wegner ist ein Mann, der die politischen Herausforderungen Berlins mit der Ruhe eines Spandauers und der Beharrlichkeit eines Versicherungsvertreters angeht. Er mag nicht der lauteste oder charismatischste Politiker sein, aber eines ist sicher: Wenn Berlin eines Tages eine funktionierende Verwaltung und pünktliche S-Bahnen hat, wird er vermutlich stoisch in einer Ecke stehen und sagen: „Hab ich doch immer gesagt.“