Es war einmal ein Startup aus Bayern – so beginnt das Märchen von Lilium, dem Flugtaxi-Entwickler, der sich irgendwie immer wieder in die Luft rettet, ohne dass seine Jets je wirklich abheben. Die gute Nachricht: Lilium hat überraschend neue Investoren gefunden, die das angeschlagene Unternehmen vor dem Absturz bewahren. Die schlechte Nachricht: Wir alle müssen uns fragen, ob die neuen Geldgeber eher visionär oder einfach nur schwer vom Begriff sind.

Ein Flug ins Ungewisse

Lilium, ein einst strahlender Stern am Himmel der deutschen Tech-Branche, stand zuletzt am finanziellen Abgrund – doch wie durch ein Wunder (oder ein besonders gutes PowerPoint-Deck) konnte das Unternehmen Investoren überzeugen, frisches Kapital bereitzustellen.

„Wir glauben an die Vision von Lilium“, erklärte ein Sprecher der Investorengruppe, während er verdächtig oft auf den Knopf seines Fallschirms schaute. Was diese Vision genau ist, bleibt nebulös: Flügellose Flugzeuge, die elektrisch, vertikal und natürlich völlig emissionsfrei durch die Stauwolken unserer Innenstädte schweben sollen. Klingt wie Science-Fiction? Keine Sorge, das dachten wir auch.

Die Magie des Geldverbrennens

Seit der Gründung im Jahr 2015 hat Lilium vor allem eines bewiesen: ein unfehlbares Talent darin, Investoren-Gelder in schicke Renderings und glänzende Pressemitteilungen zu verwandeln. Prototypen? Gibt es. Serienreife? Nun ja, lassen Sie uns darüber reden, wenn die Hölle zufriert oder BER tatsächlich ein neues Terminal baut.

Doch warum investieren Menschen weiterhin in Lilium? Die Antwort ist so simpel wie genial: Hoffnung. Der Traum, eines Tages mit einem elektrischen Flugtaxi von München nach Starnberg zu schweben, ohne dabei die A8 oder die Deutsche Bahn ertragen zu müssen, ist einfach zu verlockend.

Ein Triumph der Willensstärke

Die neue Finanzierungsrunde zeigt aber auch: Manchmal reicht es, einfach nur lang genug nicht pleitezugehen. Lilium-Gründer Daniel Wiegand bleibt überzeugt, dass die Zukunft des urbanen Transports in seinen Händen liegt – auch wenn diese Hände oft eher nach einem Rettungsring als nach Steuerknüppeln greifen müssen.

„Wir stehen kurz vor einem Durchbruch“, verkündete Wiegand kürzlich. Das dachten viele Beobachter auch – allerdings in Bezug auf die Geduld der Investoren. Stattdessen kam die nächste Finanzspritze, diesmal aus einer anonymen Quelle, die Gerüchten zufolge im Lotto gewonnen hat und dringend nach Steuersparmodellen sucht.

Ist das die Zukunft oder nur heiße Luft?

Kritiker werfen Lilium vor, mehr heiße Luft als Innovation zu produzieren. Doch selbst sie müssen zugeben: Das Unternehmen hat Durchhaltevermögen. Es hat die Kunst perfektioniert, den Traum vom Fliegen zu verkaufen – und sei es nur auf dem Papier.

Vielleicht werden wir eines Tages täglich in Lilium-Jets pendeln. Vielleicht werden wir aber auch einfach nur die unzähligen gescheiterten Startups in einer Tech-Doku bestaunen. Sicher ist: Der Flug geht weiter. Und wenn Lilium eines bewiesen hat, dann, dass es die Landung meidet, so lange es irgendwie geht.

Bis dahin: Schnallen Sie sich an und genießen Sie den Flug – in Gedanken.

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