Von unserem Tech-Korrespondenten aus der Cloud
Was haben Krankenhäuser, Windräder und Solaranlagen gemeinsam? Außer, dass sie unser aller Alltag am Laufen halten, haben sie nun auch eines: eine Datenpanne. Denn während wir uns gerade Sorgen über steigende Strompreise machen, haben sich findige Hacker aus der digitalen Schattenwelt ein neues Ziel gesucht – und dabei eine Elektrotechnik-Firma aus Mittelhessen ins Visier genommen.
Ja, Mittelhessen, die Region, die eher für ihre idyllischen Fachwerkhäuser und die besten Apfelweine der Republik bekannt ist, statt für internationale Cyberkriminalität. Doch diesmal hat der Digitalteufel zugeschlagen, und zwar mit einer Präzision, die man sonst nur von Schweizer Uhrwerken kennt.
Die neue Kunst: Erpressung à la Carte
Die Hackergruppe – nennen wir sie liebevoll „DarkWatts“ – hat sich offenbar entschieden, ein bisschen frischen Wind in ihr Erpressungsportfolio zu bringen. Statt langweilige E-Mail-Adressen zu klauen oder irgendwelche Bilder aus der Cloud zu fischen, haben sie nun Daten von lebenswichtigen Infrastrukturen in die Hände bekommen. Krankenhäuser, Windräder, Solaranlagen – klingt nach einem Öko-Thriller, ist aber bitterer Ernst.
Die Botschaft der Hacker ist so simpel wie dreist: „Zahlt uns, oder wir laden eure Daten hoch! Und zwar auf das Darknet, damit wirklich jeder sie sehen kann! Auch der Typ, der bei eBay gebrauchte Toaster verkauft!“
Polizei im Neuland
Die Polizei hat natürlich Ermittlungen aufgenommen. Oder, um es korrekt zu sagen: Sie „ermittelt im Bereich der Cyberkriminalität“. Ob das so effektiv ist wie ein Rentner, der versucht, sein WLAN-Passwort zu finden, bleibt abzuwarten. Denn mal ehrlich, wer kennt sich schon wirklich im „Neuland“ aus? Außer vielleicht ein paar übereifrigen Jugendlichen, die ihr Taschengeld mit Crypto-Mining aufbessern.
Digitalisierung: Das Geschenk, das immer weitergibt
Dass dieser Fall ausgerechnet eine Elektrotechnik-Firma trifft, deren Produkte unsere moderne Welt am Laufen halten, ist natürlich besonders pikant. Während wir alle auf die Digitalisierung hoffen, zeigt sich hier die dunkle Seite der Medaille. Ja, Digitalisierung spart Papier. Aber offenbar nur, damit Hacker es in Form von PDFs erpressen können.
Was kommt als Nächstes?
Die große Frage bleibt: Was lernen wir daraus? Sollen wir wieder auf Kerzen und Briefpost umsteigen? Oder müssen wir einfach akzeptieren, dass Hacker inzwischen sowas wie die neuen Bankräuber sind – nur dass sie keine Masken tragen, sondern Pseudonyme wie „ShadowByte“ oder „CryptoPhantom“?
Die betroffene Firma schweigt bisher. Man könnte meinen, sie hätten sich einfach den Strom abgestellt – aber wahrscheinlich arbeiten sie fieberhaft an einer Lösung. Oder sie googeln gerade, wie man ein Backup richtig verschlüsselt.
Willkommen im Jahr 2024
Am Ende bleibt uns nur die Erkenntnis, dass Daten heute wertvoller sind als Gold. Und dass Mittelhessen vielleicht nicht der Nabel der Welt ist, aber zumindest der neue Hotspot für Cyberangriffe. Ob die Hacker am Ende Erfolg haben oder nicht, wissen wir nicht. Aber eines ist sicher: Während die Elektrotechnik-Firma ihre Systeme neu startet, starten wir alle lieber mal ein paar Updates. Denn wenn selbst Windräder gehackt werden können, ist niemand mehr sicher – nicht mal Mittelhessen.