Was tun, wenn man als Nachwuchsverbrecher seine Karriere startet und sich der Durst auf Alkohol mit kriminellen Ambitionen paart? Offenbar hat ein 18-jähriger Bremer Einbrecher diese Frage auf die denkbar ungeschickteste Weise beantwortet. Der junge Mann brach einen Transporter auf, nahm Platz auf dem Fahrersitz — und schlief ein. Wirklich. Einfach so.
Die Polizei und der Fahrzeugbesitzer, der den schlummernden Delinquenten entdeckte, konnten ihren Augen kaum trauen. Denn was sich hier abspielte, war weniger ein Verbrechen als eine tragikomische Performance.
Der perfekte Einbruch? Fehlanzeige!
Laut Experten ist Planung der Schlüssel zum erfolgreichen Autoknacken. Doch unser Protagonist schien eher dem Motto „Improvisation ist alles“ zu folgen. Ohne Überblick, ohne Fluchtplan und offenbar auch ohne nötige Körperbeherrschung — sein hauptsächliches Werkzeug war eine große Menge Alkohol.
Die Tatnacht in drei Akten:
- Das Aufbrechen: Sichtlich motiviert und wohl nicht ganz nüchtern, suchte sich der Teenager einen Transporter aus. Ob es sich um das Modell oder den Platz in der dunklen Straße handelte, das ihn anlockte, bleibt unklar.
- Der Einbruch: Unter erheblichem Lärm schaffte er es, die Tür des Fahrzeugs zu öffnen. Dieser Moment war sein persönlicher Olympiasieg — allerdings nur kurz.
- Die Schlummerparty: Anstatt Wertgegenstände oder gar das Fahrzeug selbst zu entwenden, setzte er sich auf den Fahrersitz, schloss die Augen und verabschiedete sich ins Reich der Träume. Sein Verbrechen endete also nicht mit einer wilden Verfolgungsjagd, sondern mit einem friedlichen Nickerchen.
Der Besitzer als Retter aus der Traumwelt
Am nächsten Morgen stieß der Fahrzeughalter auf die seltsamüberraschende Szene: Ein junger Mann, zusammengesunken und tief schlafend auf dem Fahrersitz seines Transporters.
„Ich dachte zuerst, jemand hätte einen Obdachlosen ins Auto gesetzt“, erklärte der sichtlich irritierte Fahrzeughalter gegenüber der Lokalpresse. Erst auf den zweiten Blick erkannte er den nicht länger getarnten Autoknacker. Ohne zu zögern alarmierte er die Polizei.
Polizei kommentiert: „Einbruch der anderen Art“
Die herbeigerufenen Beamten hatten es bei der Festnahme leicht — schließlich musste niemand hinter dem Täter herlaufen. Es reichte ein sanftes Rütteln, um ihn aus seinen alkoholgeschwängerten Träumen zu reißen.
„So etwas haben wir in Bremen auch noch nicht erlebt“, scherzte ein Polizeisprecher. „Wenn Verbrecher zukünftig ihre eigenen Schlafgelegenheiten mitbringen, könnten wir überlegen, die Haftzellen mit Matratzen auszustatten.“
Der Schlafdieb als Symptom?
Psychologen und Soziologen sehen in diesem Vorfall womöglich mehr als nur eine skurrile Episode. „Vielleicht erleben wir eine neue Generation von Verbrechern, die den Stress des Jobs nicht mehr bewältigen können“, mutmaßt eine Expertin. „Die Work-Life-Balance scheint auch in kriminellen Kreisen ein Thema zu sein.“
Kein Vorbild für die Zukunft
Der junge Mann wird sich vor Gericht für seine Taten verantworten müssen — und hoffentlich aus diesem Vorfall lernen. Sein Versuch, die Bremer Kriminellenszene zu bereichern, endete in einem Desaster, das bestenfalls als humorvolle Anekdote in die Lokalgeschichte eingehen wird.
Ob ihm der Schlaf zumindest dabei geholfen hat, den Kater zu lindern, bleibt jedoch unbeantwortet.