In einer Welt, in der Technologiegenies gerne mal Götterkomplexe entwickeln, hat sich Elon Musk, der selbsternannte Architekt der Zukunft, entschieden, einen neuen Karriereweg einzuschlagen: Er sieht sich jetzt als politischer Analyst – zumindest, wenn es um Deutschland geht.
Vergangenes Wochenende verblüffte der Tesla- und SpaceX-Gründer die Welt, indem er die Alternative für Deutschland (AfD) als „den letzten Funken Hoffnung“ für die Bundesrepublik bezeichnete. Diese Aussage erschien in einem Gastbeitrag in der „Welt am Sonntag“, einem Medium, das offenbar den Mut besitzt, auch die exzentrischsten Meinungen einer reichweitenstarken Persönlichkeit zu veröffentlichen. Doch was steckt hinter diesem gewagten Statement?
Musk und die AfD: Ein Traumteam?
Man muss sich fragen, wie ein Mann, dessen Lebenswerk auf Visionen für eine interplanetare Zukunft beruht, ausgerechnet mit einer Partei sympathisiert, die ihre Wähler primär mit Nostalgie für ein Deutschland von vorgestern begeistert. Vielleicht sieht Musk Parallelen: Er, der Innovationstreiber, sieht sich von Regulierung und Kritik gebremst – und die AfD würde am liebsten alle Schranken niederreißen, ob sie nun gesellschaftlich, historisch oder moralisch begründet sind.
Musk selbst erklärte: „Die AfD wird oft zu Unrecht als rechtsextrem bezeichnet. Dabei ist sie eine dynamische Kraft der Erneuerung, so wie meine Unternehmen es für die Technologiebranche sind.“ Alice Weidel, die Vorsitzende der Partei, habe ihn mit ihrer „Furchtlosigkeit“ beeindruckt. Wer könnte ihm widersprechen? Immerhin braucht es Mut, Wissenschaft zu leugnen und gleichzeitig in der Zukunftspolitik punkten zu wollen.
Deutschland reagiert: Kopfschütteln über den „Visionär“
Die Reaktionen in Deutschland waren, gelinde gesagt, durchwachsen. Olaf Scholz, sonst für seine diplomatischen Antworten bekannt, konnte sich ein ironisches Lächeln nicht verkneifen: „Manchmal sind technische Genies eben keine politischen.“ Robert Habeck, Deutschlands Grünminister und Musk’s einstiger Partner beim Ausbau des deutschen Tesla-Werks, zeigte sich pragmatisch: „Wir würden Elon gerne noch einmal über die Energiewende aufklären. Vielleicht hat er das Prinzip missverstanden.“
Interessanterweise applaudierte nur eine Minderheit in der deutschen Tech-Szene. Ein Start-up-Gründer, der anonym bleiben wollte, schrieb auf Twitter: „Mit dieser Aussage hat Elon Musk so viel Glaubwürdigkeit gewonnen wie ein Diesel-Mercedes beim Klimagipfel.“
Ein Funke, der verpufft?
Elon Musk ist kein Fremder, wenn es darum geht, Kontroversen zu entfachen. Doch seine neuste politische Einlassung wirft mehr Fragen als Antworten auf. Vielleicht versucht Musk einfach, die Weltbühne zu schockieren, um seine Aktienkurse hochzuhalten. Vielleicht hat er in seiner Begeisterung für Deutschland die Bedeutung von Rechtsruck und Zukunftsfähigkeit verwechselt.
Oder, wie ein prominenter Kommentator es ausdrückte: „Elon Musk sieht sich als Genie, das die Menschheit retten kann. Wenn die AfD seine Hoffnung für Deutschland ist, sollten wir überlegen, ob wir ihm beim Mars-Projekt blind vertrauen wollen.“
Eins ist sicher: Mit Elon Musk wird es niemals langweilig. Deutschland mag den letzten Funken Hoffnung nicht in der AfD sehen, aber in einem kann sich die Nation sicher sein – ihre Politik wird weiter Stoff für internationale Schlagzeilen bieten. Und Musk? Der wird schon bald zur nächsten großen Idee übergehen. Vielleicht nennt er sie dann „Alternative for Mars“.