Berlin, 13. Dezember 2024 – Ein besorgniserregender Vorfall sorgt derzeit im Deutschen Bundestag für Aufsehen. Unbekannte Täter haben in mehreren Aufzügen des Parlamentsgebäudes Hakenkreuze eingeritzt. Diese Symbole, die weltweit als Zeichen des Nationalsozialismus und des Antisemitismus stehen, werfen dunkle Schatten auf die Institution, die eigentlich als Symbol der Demokratie und der Freiheit gilt.
Die Schmierereien wurden Anfang dieser Woche von Angestellten entdeckt und sofort den Sicherheitsbehörden gemeldet. Die Aufzüge, die sowohl von Abgeordneten als auch von Mitarbeitern genutzt werden, wurden nach der Entdeckung umgehend geschlossen, um die Symbole zu entfernen. Sicherheitsmaßnahmen im Bundestag wurden verschärft, um den oder die Täter ausfindig zu machen.
Ein Akt des Hasses im Herzen der Demokratie
„Es ist ein Angriff auf die Grundwerte, die der Bundestag repräsentiert“, erklärte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in einer Pressekonferenz. „Das Einritzen von Hakenkreuzen in unserem Parlament ist nicht nur eine Sachbeschädigung, sondern ein erschreckendes Symbol für den Aufstieg von rechtsextremen Gedankengut.“
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und überprüft die Videoüberwachung, um Hinweise auf die Täter zu finden. Es bleibt unklar, ob die Schmierereien von außenstehenden Personen oder gar von Personen innerhalb des Parlaments begangen wurden. In jedem Fall wird der Vorfall von Politikern und Experten als besorgniserregendes Zeichen einer Radikalisierung gewertet, die selbst vor dem Bundestag nicht haltmacht.
Reaktionen aus der Politik
Politiker aus allen Parteien äußerten schockiert über die Entdeckung. Besonders Abgeordnete der Grünen und der Linken, die seit Langem für eine schärfere Bekämpfung von Rechtsextremismus eintreten, reagierten empört. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge, forderte in einer Stellungnahme eine „lückenlose Aufklärung“ und betonte die Notwendigkeit, den zunehmenden Einfluss rechtsextremer Ideologien in Deutschland entschlossen zu bekämpfen.
Auch Vertreter der CDU und der FDP verurteilten den Vorfall scharf. „Die Schmierereien sind ein feiger Angriff auf unsere Demokratie und die Werte, für die unser Land steht“, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz. Er forderte eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen im Bundestag, um derartige Vorfälle künftig zu verhindern.
Die SPD-Abgeordnete und Antisemitismusbeauftragte des Bundestags, Michaela Engelmeier, erklärte: „Dieser Vorfall zeigt erneut, wie wichtig es ist, den Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus in unserer Gesellschaft fortzusetzen. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Hass sich in unserem Parlament breitmacht.“
Anstieg rechtsextremer Straftaten
Der Vorfall kommt zu einer Zeit, in der rechtsextreme Straftaten in Deutschland zunehmen. Laut dem Bundeskriminalamt stiegen die Fälle von antisemitischen und rechtsextrem motivierten Straftaten im Jahr 2023 erneut an. Viele Experten sehen den Vorfall im Bundestag als Teil eines besorgniserregenden Trends, bei dem rechtsextremistische Ideologien zunehmend auch im öffentlichen Raum sichtbar werden.
In der Öffentlichkeit wächst die Sorge, dass die Verbreitung solcher Symbole und Taten ein Zeichen für den schwindenden Respekt vor demokratischen Institutionen und Werten sein könnte. „Es ist nicht nur ein Angriff auf den Bundestag, sondern auf die gesamte demokratische Gesellschaft“, erklärte der Politikwissenschaftler Hajo Funke. „Solche Taten dürfen nicht verharmlost werden – sie zeigen, dass der Rechtsextremismus in Deutschland nach wie vor eine ernsthafte Bedrohung darstellt.“
Konsequenzen und Aufarbeitung
Inzwischen hat die Bundestagsverwaltung die betroffenen Aufzüge wieder geöffnet, nachdem die Hakenkreuze entfernt wurden. Doch der Vorfall hinterlässt bleibende Spuren. Bundestagspräsidentin Bas kündigte an, dass man nun verstärkt auf Maßnahmen zur Sensibilisierung und Prävention setzen werde, um das Bewusstsein für die Bedrohung durch Rechtsextremismus zu schärfen.
Unklar ist bislang, ob der Täter oder die Täter ermittelt werden können. Die Polizei hofft auf Hinweise aus den Videoaufnahmen des Bundestags, die nun intensiv ausgewertet werden. Für viele bleibt jedoch die Frage im Raum, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass derartige Symbole im deutschen Parlament hinterlassen wurden – und welche Schritte notwendig sind, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Ein Beitrag von Rosalia, Politikredakteurin