Akt 1: Der Antrag an den Olymp
Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Donald J. Trump, hat sich erneut in die Schlagzeilen katapultiert – und diesmal nicht wegen seiner haarsträubenden Frisur. In einer Wendung, die sowohl griechische Tragödien als auch amerikanische Reality-TV-Dramen in den Schatten stellt, hat Trump den Obersten Gerichtshof angefleht, ein Gesetz auszusetzen, das die Videoplattform Tiktok verbannen würde. Ja, richtig gelesen: Der Mann, der einst Tiktok als Bedrohung für die nationale Sicherheit bezeichnete, scheint plötzlich eine sentimentale Bindung zu 15-Sekunden-Tanzvideos und Lip-Sync-Parodien entwickelt zu haben.
Laut Trumps Anwälten sei der Antrag natürlich rein politisch motiviert. Es gehe nicht um die niedlichen Katzenvideos oder die mitreißenden „Renegade“-Tanzmoves, sondern um den Wunsch, Zeit zu gewinnen, um eine „politische Lösung“ zu finden. Welche Art von Lösung genau? Vielleicht eine, die Tiktok dazu zwingt, seinen Algorithmus so zu modifizieren, dass er automatisch „MAGA“-Propaganda in jeden dritten Clip einbettet?
Akt 2: Das TikTok-Drama
Die ironische Komödie entfaltet sich weiter, wenn man bedenkt, dass Trump Tiktok noch 2020 als „chinesisches Spionagewerkzeug“ verurteilte. Sein plötzlicher Schwenk in Richtung „Rettungsmission“ wirft Fragen auf. Hat er heimlich Gefallen an Tiktok gefunden? Vielleicht hat er nachts im goldenen Trump Tower „Trump Dance Challenge“ eingegeben und Stunden damit verbracht, sich selbst zu googeln?
Man könnte meinen, es gehe hier um einen Mann, der sich durch und durch gegen seine eigenen Überzeugungen stellt. Doch bei genauerer Betrachtung ist dies einfach die nächste Episode in der endlosen Reality-Show, die Trumps Karriere darstellt. Man stelle sich vor, wie er mit dem berühmten Trump-Grinsen im Oval Office steht und ein Tiktok-Video mit dem Titel „Make America Dance Again“ dreht.
Akt 3: Die Juristen tanzen
Die Anwälte Trumps behaupten, es sei „dringend notwendig“, dem Ex-Präsidenten Raum für Verhandlungen zu geben. Angeblich, um „eine Lösung zu finden, die die nationale Sicherheit schützt und gleichzeitig die Meinungsfreiheit wahrt“. Ein Satz, der so poetisch klingt, dass man ihn direkt in ein Tiktok-Video übersetzen könnte.
Doch auch der Oberste Gerichtshof steht vor einer Herausforderung. Wie soll man auf einen Antrag reagieren, der von einem Mann kommt, der die amerikanische Demokratie in etwa so ernst nimmt wie eine Episode von „The Apprentice“? Man könnte fast Mitleid mit den Richter*innen haben, die entscheiden müssen, ob sie die Tiktok-Gesetzgebung aussetzen oder Trump eine Lektion in Konsequenz erteilen sollen.
Ein Land tanzt weiter
Ob der Oberste Gerichtshof diesem Antrag stattgibt oder nicht, eines ist sicher: Die USA bleiben das Land der unbegrenzten Möglichkeiten – und der unbegrenzten Absurditäten. Vielleicht sollte Trump selbst ein Tiktok-Video machen, um seine Argumente zu unterstützen. Titelvorschlag: „Vom Ban zum Fan – Mein Weg zu Tiktok.“