Die aktuelle politische Landschaft im Dezember 2024 gleicht einer groß angelegten Theaterinszenierung, bei der das Drehbuch von einer Künstlichen Intelligenz geschrieben wurde – leider einer, die sich noch in der Beta-Phase befindet.
Beginnen wir mit der internationalen Bühne: Die Weltpolitik erinnert derzeit an eine schlecht geplante Hochzeitsfeier. Die G7 wirken wie zerstrittene Trauzeugen, die zwar alle denselben Bräutigam unterstützen sollen (nennen wir ihn „Demokratie“), aber völlig unterschiedliche Vorstellungen von der Tischordnung haben. Während die USA sich bemühen, den Champagner kaltzustellen, ist Europa damit beschäftigt, das Catering zu retten – das allerdings aufgrund eines plötzlichen Handelsstreits nur noch Toastbrot und Leitungswasser liefert. China, der ungeladene Gast, hat derweil den Geschenketisch geplündert und bietet jetzt an, die Feier mit billigem Plastikdekor zu retten. Russland? Das sitzt beleidigt in der Ecke und isst alle Pralinen allein.
In Deutschland zeigt sich die Politik wie gewohnt in ihrer besten Paradedisziplin: dem kollektiven Stillstand. Die Ampelkoalition (deren Leuchtkraft inzwischen eher an ein flackerndes Lagerfeuer erinnert) hat es geschafft, sich in einer endlosen Debatte über Heizungsanlagen zu verheddern. Während der grüne Teil des Teams weiterhin versucht, das Klima zu retten, indem er die Thermostatregelung bis ins letzte Detail reglementiert, möchte die FDP lieber einen Gesetzesentwurf für „freie Heizkörper“ durchbringen – ohne jegliche staatliche Eingriffe natürlich. Olaf Scholz, der Kanzler, bleibt dabei wie immer unerschütterlich ruhig. Manche sagen, er sei ein Fels in der Brandung. Andere behaupten, er sei einfach eingeschlafen.
Die Opposition gibt sich derweil alle Mühe, die Regierung zu kritisieren, ohne selbst konkrete Vorschläge zu machen. Friedrich Merz überzeugt dabei mit seiner neuesten Strategie: Er kritisiert, was auch immer gerade populär ist. Ob Klimaschutz, Digitalisierung oder die neusten TikTok-Trends – Merz erklärt sie alle zu „Gefahren für unsere Werte“. Die AfD hingegen hat ihren Wahlkampf auf den Slogan „Früher war alles besser, sogar die Zukunft“ reduziert, was bei ihren Anhängern auf Begeisterung stößt. Linkspartei? Ach ja, die gibt es auch noch. Aber selbst ihre treuesten Wähler scheinen derzeit mehr Interesse an veganen Backrezepten zu haben als an ihren politischen Forderungen.
Und dann ist da natürlich noch die europäische Ebene. Die EU hat kürzlich ein neues Regelwerk beschlossen, das die Krümmung von Bananen erneut regelt – ein wichtiger Meilenstein für den Zusammenhalt des Kontinents. Gleichzeitig wird fieberhaft an einem neuen Green Deal gearbeitet, der bis 2050 den Planeten retten soll. Das einzige Problem: Bis dahin könnte der Planet bereits den „Exit“-Button gedrückt haben.
Auf der anderen Seite des Atlantiks bereitet sich Donald Trump auf seine vierte Anklage vor und auf seine zweite Amtszeit – denn was zählt schon Recht und Ordnung, wenn man das Wahlvolk mit „Make America Great Again, Again, Again“ begeistern kann? Joe Biden, der amtierende Präsident, scheint derweil damit beschäftigt zu sein, herauszufinden, wo er seine Notizen hingelegt hat.
Natürlich dürfen wir auch die Klimakrise nicht vergessen, die wie ein ständig klingelnder Wecker im Hintergrund läuft. Jeder hört ihn, aber niemand steht auf, um ihn auszuschalten. Stattdessen diskutieren die Staaten lieber darüber, ob der Wecker überhaupt gerecht aufgestellt wurde.
Alles in allem könnte man meinen, die Menschheit befinde sich in einer Art Generalprobe für die Apokalypse – mit dem kleinen Unterschied, dass niemand den Text gelernt hat und das Bühnenbild immer wieder zusammenbricht. Aber hey, wenigstens sorgt das für gute Unterhaltung.